Blitz-Maßnahmen zur Vorbereitung auf saisonale Peaks - Fortna

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    Gut vorbereitet in die Weihnachtszeit: Sind in der Logistikplanung alle artig gewesen?

    In einer idealen Welt wäre das Fulfillment eines Unternehmens über das gesamte Jahr so aufgestellt, dass die Logistik auch Auftragsspitzen jederzeit flexibel abfedern kann. In Peakzeiten werden durch das geballte Bestellaufkommen der Konsumenten bei verschiedenen Anbietern Lieferzeiten und Servicelevel der einzelnen Unternehmen direkt vergleichbar – und werden in Bewertungen und in den Sozialen Kanälen für die nächsten Monate nachhaltig kommentiert. Und so geht es im Vorfeld des Black Friday nicht nur um ein solides Bestehen, sondern um Brillieren.

    Diese ohnehin herausfordernde Notwendigkeit, sich auf saisonale Spitzenzeiten entsprechend vorzubereiten, wurde in den letzten Jahren zusätzlich erschwert: Disruptive externe Faktoren in besonderem Ausmaß haben dafür gesorgt, dass logistische Prozesse an ihre Grenzen stoßen. Lieferengpässe, Personalmangel, Kraftstoffknappheit sind andauernde Auswirkungen globaler Ereignisse.

    Zwei Monate vor Weihnachten können keine umfangreichen Automatisierungsmaßnahmen angestoßen werden – dazu bleibt weder genug Zeit, noch stehen die personellen Kapazitäten zur Verfügung. Und niemand kann sich kurz vor knapp eine Beeinträchtigung des laufenden Betriebs erlauben!

    Bestünde mehr Zeit, könnten wir gemeinsam eine grundsätzliche Gegenüberstellung der mittel- und langfristigen Unternehmensziele und der aktuellen Logistikabwicklung durchführen, beispielsweise im Rahmen einer Strategieberatung oder eines Technologie Assessments.

    Gibt es denn Maßnahmen, die wenige Wochen vor dem großen Ansturm noch einen Leistungsschub für Lager und Logistik bringen? Ja, auf jeden Fall. In den folgenden Sofort-Maßnahmen liegt ein nicht zu unterschätzendes Potenzial, da sie direkt auf die Effizienz von Prozessen wirken.

    ABC im Lager – Die Ansprachehäufigkeit der Artikel muss bei der Auswahl der Lagerart und des Lagerplatzes Berücksichtigung finden. Sind in der Vorweihnachtszeit auf den ersten zehn Palettenplätzen Strandmuscheln eingelagert, wird jede/r Kommissionierer*in bei jeder Tour 20 überflüssige Meter zurücklegen. Notwendige Umlagerungen vor der Peakzeit nutzen idealerweise auftragsschwächere Perioden und Schichten weit im Voraus aus und schaffen freie Lagerkapazitäten am idealen Ort für die noch eintreffende Saisonware. 

    Eine deutliche Kennzeichnung von Laufwegen und Abstellflächen durch Bodenmarkierungen sowie durch eine Nummerierung an den Regalen  beschleunigt die Orientierung, reduziert Fehler und vereinfacht die Einarbeitung  temporär eingesetzter Kolleg*innen oder von Springer*innen. 

    Behälter zur Altkartonageentsorgung und gekennzeichnete Flächen für Arbeitsmaterialien, taktisch klug positioniert, unterstützen dabei, Ordnung im Lager zu halten. Ein aufgeräumtes, sauberes Lager verbessert  die Arbeitsleistung der Mitarbeiter*innen, da freie Laufwege Zeit sparen und automatisch auch zur Arbeitssicherheit beitragen: Unfälle werden vermieden und Fluchtwege gesichert. 

    Entkopplung der Prozesse

    Damit in personell stärker besetzten bzw. besetzbaren Zeiten, beispielsweise in den Vormittagsschichten, vorgearbeitet werden kann, empfiehlt es sich, Teilprozesse zu entkoppeln:

    • Auf der Fläche; durch die Einrichtung von Pufferzonen für Artikel während der Einlagerung (Wareneingang), Umlagerung (Nachschub) und / oder Auslagerung (Warenausgang)
    • Technisch; durch die Einrichtung von Pufferzonen im Regallager bzw. im Shuttlelager zur Kommissionierung / Konsolidierung von behälterfähigen Artikeln und Großteilen
    • Separate, definierte Abwicklung; Damit Einpositionsendungen nicht gemeinsam mit Mehrpositionssendungen den gesamten logistischen Prozess durchlaufen und überdurchschnittlich hohen Arbeitsaufwand / Kosten verursachen, sollten sie in Batches getrennt kommissioniert und an speziell eingerichteten Packplätzen konsolidiert werden.

    Verpackungsmaterial – mehr Bestelleingänge in saisonalen Spitzen bedeutet auch, dass mehr Aufträge abgewickelt und mehr Sendungen verpackt werden müssen. Ausreichend Verpackungsmaterial, ergonomisch am Packplatz angebracht, stellt reibungslose Packprozesse sicher.

    Dokumentation / Gliederung – je genauer die jeweiligen Arbeitsprozesse und die anfallenden Arbeitsschritte dokumentiert sind, desto leistungsstärker können Springer*innen und Zeitarbeitskräfte eingesetzt werden.

    Tipp: Die engmaschige Abstimmung mit den involvierten Abteilungen zu sämtlichen Strategien in Verbindung mit saisonalen Peakzeiten schafft größtmögliche Transparenz und erleichtert die Vorbereitungen ungemein.  

    Die Aktionen des Vertriebs können auf vielfältige Art und Weise sinnvoll in Lager und Abwicklung gespiegelt werden:

    Die bereits beschriebene ABC-Strukturierung des Lagers muss vorausschauend sein – nicht der aktuelle Artikelumschlag ist von Bedeutung, sondern derjenige in der Hochlastzeit. Rabattaktionen, verkaufsfördernde Maßnahmen, besonders beworbene Artikel – die Logistik muss die Renner der kommenden Saison im Voraus kennen, um die entsprechenden Kapazitäten zur Abwicklung rechtzeitig schaffen zu können. 

    Einrichten einer „Goldenen Zone“: Die Information darüber, welche saisonale Aktionsware geplant ist, um diese Artikelgruppen als Schnelldreher in die für die Mitarbeiter*innen am besten zugänglichen Lager- und Kommissionierbereiche umzulagern, ist tatsächlich Gold wert. Von den Effekten – mehr Leistung und weniger physische Beanspruchung der Mitarbeiter*innen – profitieren alle. 

    Voraussichtlich korrelierende Artikel können in räumlicher Nähe eingelagert werden zur weiteren Vermeidung von Wegstrecken – auch hier sind Vorab-Informationen des Vertriebs unabdingbar. 

    Der Einsatz von Zeitarbeitskräften oder Springer*innen muss rechtzeitig geplant werden. Es muss sichergestellt sein, dass erfahrene Mitarbeiter über alle Schichten verteilt eingesetzt werden, um im Falle von Fragen zur Verfügung stehen zu können.

    Arbeitsprozesse müssen dokumentiert sein – hier eigenen sich zur Vermeidung von Sprachbarrieren laminierte Karten von nummerierten Fotos. Umso standardisierter und weniger individuell eingespielt die Prozesse sind, desto schneller können neue Mitarbeiter leistungsstark mitwirken. 

    Die Identifikation mit dem Unternehmen wird gestärkt, indem die Mitarbeiter*innen mehr in den Gesamtprozess eingebunden werden. Das vergrößert die eigene Verantwortung sowie die Teilhabe am Unternehmenserfolg.

    Und nach der aktuellen Auftragsspitze?

    Nach dem Peak ist vor dem Peak – plus Retourenabwicklung.  Um zu vermeiden, dass sich im Laufe der Zeit erneut Leistungshemmer in Lager- und Kommissionierung einschleichen, empfiehlt es sich, die Prozesse, Ordnung und Grundregeln in festgelegten Intervallen zu überprüfen, vergleichbar mit einem regelmäßigen Frühjahrsputz. Der Vorteil liegt in der langfristigen Planbarkeit des Erfolgs: Dem Gesamtkonzept entsprechend lassen sich einzelne Automatisierungsmaßnahmen zur optimalen Lagerhaltung integrieren. Die Einführung regelmäßiger Slotting-Routinen macht die Lagerstruktur “allzeit bereit” für geplante und ungeplante Sonderbelastungen des Fulfillments.  Und nicht zuletzt sind die Kolleg*innen dadurch, dass sie durch Technik und Prozesse durchgehend ideal unterstützt werden, deutlich weniger Belastung ausgesetzt und damit zufriedener und das ist unbezahlbar, nicht nur in Zeiten von Personalmangel.

    Möchten Sie jetzt die Optimierung Ihrer Prozesse und Systeme in Angriff nehmen? Das Fortna Framework zur Optimierung von Fulfillment- und Distributionssystemen bietet ein schrittweises Programm, durch das Sie dem nächsten Peak gelassen begegnen können! Mehr Informationen hierzu finden Sie unter: Fortna Framework.

    Neugierig geworden, wie Fortna Sie für kommende Peaks rüstet?

    Gerne stellen wir Ihnen in einem unverbindlichen Gespräch dar, welche Leistung wir individuell an Ihr Unternehmen erbringen können, damit Sie zukünftig Lastspitzen elegant abfedern können.

    Schreiben Sie Laura Wallner eine E-Mail oder rufen Sie an, um direkt Ihren persönlichen Termin mit unserem Team zu vereinbaren.

    Laura Wallner
    Business Development Manager
    E-Mail l.wallner@fortna-pierau.de
    Telefon +49 (0)171 673 88 69

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